22.11.2019 -
Sicher haben Sie schon gehört, dass Mimik und Gestik einen großen Teil unserer Kommunikation ausmachen. Während manche Menschen einfach von Natur aus ein Talent für Kommunikation besitzen, eine soziale Ader oder eine Ausstrahlung, die jeden gleich einnimmt, tun sich andere in diesem Bereich etwas schwerer. Auf privater Ebene hat man meist die Chance, sich einfach jemand anderem zuzuwenden, wenn die Kommunikation mit einer bestimmten Person nicht optimal verläuft. Aber im beruflichen Bereich hängt der Erfolg eines Gesprächs oft von der eigenen Überzeugungskraft und vom persönlichen Auftreten ab.
Weiterlesen »
22.11.2019 -
Sicher haben Sie schon gehört, dass Mimik und Gestik einen großen Teil unserer Kommunikation ausmachen. Während manche Menschen einfach von Natur aus ein Talent für Kommunikation besitzen, eine soziale Ader oder eine Ausstrahlung, die jeden gleich einnimmt, tun sich andere in diesem Bereich etwas schwerer. Auf privater Ebene hat man meist die Chance, sich einfach jemand anderem zuzuwenden, wenn die Kommunikation mit einer bestimmten Person nicht optimal verläuft. Aber im beruflichen Bereich hängt der Erfolg eines Gesprächs oft von der eigenen Überzeugungskraft und vom persönlichen Auftreten ab. Nicht umsonst gibt es Seminare, in denen man Verhandlungstechniken erlernen kann. In diesen Seminaren geht es aber nicht nur ums Reden, um die richtige Art, Fragen zu stellen und darum, seine Argumente auf möglichst charmante und überzeugende Weise vorzubringen. Es geht auch um die Körpersprache. Wie wirke ich auf andere? Wie will ich wirken? Was kann ich tun, um souveräner, selbstsicherer, überzeugender, professioneller zu wirken? All diese Fragen beschäftigen Projektmanager jeden Tag.
Eine Mischung aus Strategie und Körpersprache
Im Projektmanagement sind Auftreten und Glaubwürdigkeit besonders wichtig. Als Projektleiter muss man viele Menschen von seinem Projekt überzeugen, ihnen den eigenen Standpunkt erklären, ihnen Entscheidungen abringen, Informationen geben und immer wieder auch Konflikte lösen. Dazu ist es ungeheuer wichtig, dass ein Projektleiter in Verhandlungen mit verschiedenen Parteien glaubwürdig, überzeugend und professionell auftritt – am besten auch sympathisch. Potenzielle Partner müssen ins Boot geholt und bei der Stange gehalten werden. Kunden und Auftraggeber müssen mit Informationen versorgt werden und sollen dem Projekt Vertrauen schenken. Das Projektteam muss motiviert werden. Verhandlungstechniken können bei all diesen Aufgaben ausschlaggebend sein und zwischen Erfolg und Misserfolg des gesamten Projektes entscheiden. Selbstverständlich ersetzt eine gute Verhandlungstechnik nicht die Fachkompetenz. Als Projektleiter sollte man idealerweise wissen, wovon man spricht. Leider sind aber schon viel zu viele Projekte im Keim daran gescheitert, dass sehr kompetente Menschen den Nutzen bzw. die Vorteile des jeweiligen Projekts einfach nicht mit Überzeugung vermarkten und verkaufen konnten. Bevor Sie also in eine Verhandlung einsteigen: überlegen Sie sich eine thematische Strategie, wie Sie Ihr Gegenüber für sich und Ihr Projekt gewinnen wollen. Steht die Strategie, würzen Sie sie mit Verhandlungstechniken und mit der passenden Rhetorik und Körpersprache.
Körpersprache richtig einsetzen
Schon bei der Begrüßung beginnt die Verhandlung. Sie wollen weder überschwänglich noch schüchtern wirken. Also versuchen Sie, bei der Begrüßung Ihrem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen. Stehen Sie auf, lächeln Sie und richten Sie es, wenn möglich, so ein, dass beide Partner beim Händeschütteln ihre Hand gleich weit nach vorne strecken, um sich in der Mitte zu treffen. Keiner muss sich weit vorlehnen, keiner muss zurückweichen. So wird zu Beginn gleich unbewusst eine Vertrauensbasis und ein gewisser Respekt geschaffen – auf beiden Seiten. Den Unterarm seines Gegenüber zu greifen und zu drücken gilt hingegen als eine Art Übergriff. Eine solche Geste signalisiert eine Dominanz oder einen Führungsanspruch und sollte bei ebenbürtigen Verhandlungen unterlassen werden. Während in Japan oder Korea eine angedeutete oder gar eine echte Verbeugung durchaus zu einem Gespräch zwischen Geschäftspartnern dazu gehört, sollte man dies in Mitteleuropa lieber unterlassen. Eine leichte Verbeugung signalisiert die Bereitschaft zur Unterwerfung – oder um es weniger drastisch auszudrücken: Schüchternheit und eine Bittstellerhaltung.
Gesten und Mimik nutzen
Nun setzen sich beide Partner hin. Auch hier kann die Haltung auf dem Stuhl viele unbewusste Signale senden. Wer aufrecht sitzt wirkt eher aufmerksam und interessiert als jemand, der im Stuhl hängt oder nach vornübergebeugt ist. Zeigen Sie Ihrem Gegenüber Ihre Hände, so dass dieser unbewusst erkennt, dass Sie nichts vor ihm oder ihr verbergen wollen. Wenn Sie sich auf dem Tisch abstützen wollen, tun Sie dies nicht mit den Ellbogen. Diese Haltung wirkt wie eine Schutzhaltung – so als hätten Sie Ihre Position extrem zu verteidigen. Bilden Sie keine Faust. Fäuste werden unbewusst mit Angriff und Kampf gleichgesetzt. Sie bauen so nur unnötig Spannung auf. Nehmen Sie auf keinen Fall eine bequeme Zuschauerhaltung ein. Wenn Sie sich am Stuhl anlehnen und Ihre Arme gemütlich auf der Lehne positionieren, wirken Sie harmlos und schutzlos. Auch das möchten Sie Ihrem Gegenüber nicht signalisieren. Nicht zuletzt ist auch der Abstand zwischen Gesprächspartnern ein wichtiges Element. Oberstes Gebot ist der Respekt vor dem Territorium und der Privatsphäre des Anderen. Drängen Sie sich nicht zu nahe, auch wenn Sie gemeinsam auf ein Dokument auf dem Tisch blicken – lassen Sie immer einen rücksichtsvollen Abstand zwischen sich, so dass sich Ihr Partner nicht bedrängt fühlt. Bleiben Sie aber auch nicht zu weit weg, sonst entsteht das Gefühl von Desinteresse. Generell gilt: wer sich leicht vorbeugt, wirkt interessiert. Unterlassen Sie es, mit dem Zeigefinger zu gestikulieren. Der erhobene Zeigefinger wird unbewusst als Angriff eingestuft und triggert eine Abwehrhaltung.
Dies sind nur einige wenige Beispiele aus dem breiten Spektrum der Körpersprache und der Verhaltenspsychologie. Verdeutlichen Sie sich, wie gewisse Gesten auf Sie wirken und üben Sie vor dem Spiegel Ihr Auftreten so zu gestalten, dass die Wirkung erzielt wird, die Sie erreichen möchten.
« Alle Beiträge