13.08.2020 -
Auf "KnowYourTeam" befasst sich die Autorin Claire Lew mit dem Thema Vertrauen und damit, wie Führungskräfte dafür sorgen können, dass ihre Mitarbeiter/innen ihnen vertrauen. Vertrauen kann man nicht verordnen. Man muss es sich verdienen und es mühsam aufbauen. Aber wie? Claire Lew schildert die (ihrer Studie nach) drei effektivsten Methoden, um als Führungskraft Vertrauen zu schaffen. Sie hat für ihre Studie 597 Menschen befragt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der beste Weg für Führungskräfte um Vertrauen zu erringen nicht unbedingt der ist, den man sich in der Regel vorstellt. Im Folgenden fassen wir ihren Beitrag für Sie zusammen.
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13.08.2020 -
Auf
"KnowYourTeam" befasst sich die Autorin Claire Lew mit dem Thema Vertrauen und damit, wie Führungskräfte dafür sorgen können, dass ihre Mitarbeiter/innen ihnen vertrauen. Vertrauen kann man nicht verordnen. Man muss es sich verdienen und es mühsam aufbauen. Aber wie? Claire Lew schildert die (ihrer Studie nach) drei effektivsten Methoden, um als Führungskraft Vertrauen zu schaffen. Sie hat für ihre Studie 597 Menschen befragt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der beste Weg für Führungskräfte um Vertrauen zu erringen nicht unbedingt der ist, den man sich in der Regel vorstellt. Im Folgenden fassen wir ihren Beitrag für Sie zusammen.
Wie Vertrauen gewinnen?
Claire Lew ist zunächst der Frage nachgegangen, was Führungskräfte überhaupt tun, um Vertrauen zu schaffen. So laden diese das Team zu einem gemeinsamen geselligen Mittagessen ein, planen außerberufliche teambildende Aktivitäten, monatliche informelle Events mit den Mitarbeitern und halten regelmäßig Besprechungen unter vier Augen mit ihren Untergebenen ab. Zudem setzen Führungskräfte gerne auf öffentliche Belobigungen und Belohnungen für gute Leistungen. Viele Führungskräfte legen außerdem großen Wert darauf, ihre Entscheidungen immer transparent zu kommunizieren und stets alle gut informiert zu halten. Das sind doch auch alles Maßnahmen, die Vertrauen schaffen, oder nicht? Claire Lew kommt zu dem Schluss, dass das nicht stimmt. Ihre Studie brachte hervor, dass die meisten Chefs und Angestellten diese ganzen Methoden tatsächlich als die am wenigsten effizienten einstufen.
Vertrauensbildende Aktivitäten und andere Maßnahmen
In Claire Lews Studie haben nur ein Prozent der Befragten angegeben, dass Firmenausflüge und die sogenannten teambildenden Aktivitäten ihrer Meinung nach etwas zum Vetrauen untereinander beitragen. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viel Geld für diese Art von Aktivitäten in Unternehmen ausgegeben wird. Nur vier Prozent der Manager und Arbeitnehmer schätzen es als vertrauensbildend ein, wenn dem Team gedankt wird und Wertschätzung für vollbrachte Leistungen zum Ausdruck gebracht wird. Selbstverständlich sollten Sie beides regelmäßig tun, aber es ist nicht der beste Weg, Vertrauen aufzubauen. Transparenz bezüglich Informationen und Entscheidungen halten immerhin 10% der Befragten für eine gute vertrauensbildende Methode. Claire Lew hebt hervor, dass Transparenz unheimlich wichtig ist, allein schon deshalb, damit das eigene Team in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen und mitzutragen. Wenn es aber ums Vertrauen geht, ist die Transparenz im Grunde nebensächlich. Lew betont, dass alle diese Methoden wichtig und sogar essentiell für funktionierende Teams sind – nicht aber grundsätzlich für mehr Vertrauen im Team.
Wie also schaffe ich Vertrauen?
Nummer eins auf der Liste der Dinge, die Vertrauen zu einem Vorgesetzten entstehen lassen, ist überraschenderweise: Verwundbarkeit zeigen. 28% der Befragten gaben an, dass Vorgesetzte, die ihren Mitarbeitern zeigen, dass sie fehlbar und verwundbar sind, ihr Vertrauen genießen. Geben Sie also Ihre Schwächen und Fehler zu und erhalten Sie im Gegenzug Verständnis, Zuneigung und Vertrauen. Ganz allgemein vertrauen Menschen ihren Mitmenschen mehr, je mehr Empathie sie zeigen. Auf Platz zwei der Vertrauen schaffenden Maßnahmen nennen die Teilnehmer als Lews Studie: Erklären Sie immer, warum Sie etwas tun. 26% der Studienteilnehmer fanden, dass Führungskräfte, die ihren Mitarbeitern stets darlegen, was ihr Bestreben ist und was der Grund für ihre Entscheidungen und Handlungen ist, ihr Vertrauen genießen. Das ist für Lew nicht verwunderlich, denn sie erachtet es als logisch, dass wir jemandem vertrauen, der uns mitteilt, was seine Ziele und seine Absichten sind. Die Frage nach den Absichten einer Person ist eine essentielle Frage im Bereich Vertrauen. Vergessen Sie nicht, auch dann eine Erklärung abzugeben, wenn Sie zu einem bestimmten Thema oder einer Frage nicht handeln.
Als dritte effiziente Maßnahme um Vertrauen unter Ihren Mitarbeitern und Teammitgliedern zu erzeugen, nannten immerhin 18% der Befragten Zielstrebigkeit und Bestimmtheit. Projektleiter, die ihre einmal eingeschlagene Richtung beibehalten und ihre Ziele konsequent verfolgen, verdienen Vertrauen. Lew hebt hervor, dass zusätzlich zu den 18% weitere 48% angaben, dass sie von ihren Führungskräften enttäuscht sind, wenn diese immer nur reden und dann nichts tun. Schaffen Sie es, eine Ansage zu machen und dieser dann im Arbeitsalltag aktiv nachzukommen, werden Ihnen Ihre Mitarbeiter Vertrauen entgegenbringen; ganz einfach, weil Sie zu Ihrem Wort stehen.
Was ist Vertrauen eigentlich?
Teambuilding ist nicht gleich Vertrauen. Auch die Tatsache, ob Sie gemocht werden oder nicht, schafft kein Vertrauen. Selbst wenn Sie es schaffen, dass alle ihre Mitarbeiter stolz darauf sind, in ihrer Firma zu arbeiten, bedeutet das noch lange nicht, dass sie Ihnen vertrauen. Vertrauen bauen Sie ausschließlich durch Ihre Absichten und Ihre Handlungen auf. Warum tun Sie etwas bestimmtes? Sind Sie ehrlich? Und bleiben Sie Ihren Ansagen treu? Vergessen Sie auch nicht den ersten Tipp: Zeigen Sie Verwundbarkeit, damit Ihr Team Ihnen vertraut. Und denken Sie ruhig auch ein wenig darüber nach, wem Sie vertrauen und warum. Ist es nicht so, dass Sie intuitiv jemandem trauen, der tut, was er ankündigt und nicht nur leere Worte von sich gibt?
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