26.03.2021 -
Auf der Plattform Computerwoche.de erschien ein Artikel von Dr. Kay Müller-Jones, der sich dort darüber Gedanken machte, ob globales agiles Arbeiten möglich ist und wie. Für den Experten für agile Methoden sind diese der Schlüssel zur digitalen Transformation. Gleichzeitig zeigt er auf, dass in den meisten deutschen Unternehmen agile Arbeitsmethoden noch Neuland sind, noch nicht Einzug in den Alltag gehalten haben. Er wünscht sich, dass der Prozess der digitalen Transformation in Deutschland schneller voranschreitet. Wir fassen in unserem Beitrag seine Thesen für Sie zusammen.
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26.03.2021 -
Auf der Plattform Computerwoche.de erschien
ein Artikel von Dr. Kay Müller-Jones, der sich dort darüber Gedanken machte, ob globales agiles Arbeiten möglich ist und wie. Für den Experten für agile Methoden sind diese der Schlüssel zur digitalen Transformation. Gleichzeitig zeigt er auf, dass in den meisten deutschen Unternehmen agile Arbeitsmethoden noch Neuland sind, noch nicht Einzug in den Alltag gehalten haben. Er wünscht sich, dass der Prozess der digitalen Transformation in Deutschland schneller voranschreitet. Wir fassen in unserem Beitrag seine Thesen für Sie zusammen.
Die Herausforderung in Zeiten des Wandels
Dr. Kay Müller-Jones ist davon überzeugt, dass nicht die Technik die größte Herausforderung in der digitalen Transformation darstellt, sondern die Schnelligkeit, mit der der Wandel vor sich geht. Er spricht von einer rasanten Evolution und davon, dass die Verantwortlichen vor der Herausforderung stehen, dass sich sie Rahmenbedingungen während der Laufzeit eines Projektes von zwei oder vielleicht drei Jahren vollständig ändern können. In einem solchen Umfeld, das von Wandel bestimmt ist, fällt es nicht leicht, fundierte und zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen. Das Risiko, dass eine Software, sobald sie auf den Markt kommt, schon fast wieder veraltet ist, wird immer größer. Zudem sind die Wünsche der User nach einigen Monaten andere als beim Start des Projekts. Die Variablen eines Projekts sind zahlreicher geworden und können kaum noch in starren Strukturen erfasst werden.
Agil und transparent ins neue Jahrhundert
Die Herausforderung ist schon im kleinen Rahmen enorm. Dr. Kay Müller-Jones verweist darauf, dass große Konzerne auch auf internationalem Niveau agil arbeiten wollen und müssen. Die Teams sind über den gesamten Globus verteilt und sprechen verschiedene Sprachen – und nun sollen auch noch maximal flexible Strukturen und Prozesse eingeführt werden! Dr. Kay Müller-Jones macht darauf aufmerksam, dass agiles Vorgehen notwendig ist, um nicht vom Rest der Welt abgehängt zu werden. Schließlich wird niemand ein Produkt kaufen, das den Anforderungen von vor zwei Jahren entspricht. Der Produktstatus muss daher stets transparent sein, so dass neue Anforderungen prompt umsetzbar sind. Umständliche Changes und die damit einhergehenden Kosten müssen entfallen. Das ist nur durch agiles Arbeiten möglich.
Weniger als 4 von 5 deutschen Unternehmen sind agil
Seit nunmehr zwölf Jahren nutzen erfolgreiche und zukunftsorientierte Unternehmen bereits Methoden wie Scrum und Kanban. Minimale Bürokratie und selbstorganisierte Teams scheinen Erfolgsmodelle zu sein und sind nun erprobt. Höchste Zeit also, dass mehr Unternehmen sich auf diesen Weg begeben! Eigentlich sollte agil mittlerweile Standard sein. Dr. Kay Müller-Jones stellt allerdings fest, dass noch zu viele zögern. Er verweist auf eine Studie von Bitkom Research und Tata Consultancy Services, laut der 61% der Unternehmen in Deutschland nie oder nur selten mit agilen Methoden arbeiten. 17% tun es manchmal und nur 18% geben an, meist oder immer mit agilen Techniken zu arbeiten. Das bedeutet, dass mehr als vier von fünf Firmen in Deutschland noch mit der Wasserfallmethode an Projekte herangehen und damit zwangsläufig auch vielfach scheitern. Dr. Kay Müller-Jones sieht darin eine Erklärung dafür, dass deutsche Unternehmen die digitale Transformation nicht schon längst flächendeckend bewältigt haben.
Überwindung der Hürden
Aber warum ist das so? Warum wollen die deutschen Unternehmen sich nicht an die agile Methodik gewöhnen. Dr. Kay Müller-Jones sieht als Grund den Mangel an Business-IT-Alignment. Aber was bedeutet das? In den 1990er Jahren wurde im Bereich der IT und der Softwareentwicklung das agile Projektmanagement entwickelt. Entwickler begannen, pragmatisch, flexibel und weniger starr zu denken. Schon nach kurzer Zeit war das Arbeiten in einem agilen IT-Umfeld möglich, während die Chefetagen noch immer von Bürokratie geprägt waren. Man entfernte sich voneinander. Es war ohnehin schwer genug, den Business-Bürokraten die modernen und agilen Methoden zu erklären. Sie aber nun dazu zu bringen, ebendiese Methoden selbst anzuwenden, scheint ein noch mühsamerer Schritt zu sein. Leider ist kaum möglich, agile Methoden in einem Unternehmen umzusetzen, wenn die Chefetage nicht mitzieht oder besser noch Initiator des Wandels ist. Business und IT müssen miteinander Hand in Hand gehen und die Unternehmenskultur gemeinsam umkrempeln. Die Bereitschaft zur Veränderung entsteht nicht über Nacht, weder in den Köpfen der Chefs noch im restlichen Unternehmen. Sich von gewohnten Hierarchien zu verabschieden fällt schwer. Gewohnte Entscheidungswege und Abläufe hinter sich zu lassen, fällt noch schwerer. Dr. Kay Müller-Jones schlägt als Hilfe für die Bewältigung des Wandels ein Changemanagement vor. Changemanager begleiten die Veränderungen, gestalten neue Strukturen mit und versuchen dabei, jeden Mitarbeiter mit einzubeziehen. Kommunikation ist dabei das A und O. Alle Beteiligten – und das schließt wirklich alle Mitarbeiter in einem Unternehmen ein – müssen den Wandel verstehen, miterleben und selbst durchführen.
Was tun um global agil zu werden?
Globale Agilität spielt dabei eine immer wichtigere Rolle, denn längst finden Unternehmen in Deutschland und oft sogar im europäischen Ausland keine geeigneten IT-Kräfte mehr. Sie müssen sich nicht nur in den Nachbarländern, sondern auf dem gesamten Globus nach neuen Mitarbeitern umsehen. Glücklicherweise gibt es weltweit eine große Anzahl an Experten und dank der Digitalisierung und neuer Technologien ist die Welt ja nun deutlich näher zusammengerückt. Räumliche und zeitliche Trennung sind zwar Herausforderungen für agiles globales Arbeiten. Die agilen Methoden, bei denen einst alle Beteiligten in einem Raum zusammensaßen, müssen nun selbst agil und flexibel werden, denn es ist nicht mehr möglich, Mitarbeiter aus München, Düsseldorf, Pittsburgh und Kalkutta am selben Tisch sitzen zu haben. Neue Formen der Zusammenarbeit sind gefordert.
Ein Lösungsansatz
„Location Independent Agile“ kann eine der Lösungen sein. Dieser Ansatz ist eigens für das Arbeiten in großen internationalen Projektteams entwickelt worden. Eine Kollaborationsplattform wird den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt und dient als virtueller Meetingraum. Kleine Teams sitzen zusammen und schalten zwischen anderen Teams hin und her, die auf einem Bildschirm quasi mit ihnen im Raum sitzen. Die Technologie muss dabei so gut sein, dass die Mitarbeiter wirklich fast vergessen, dass sie nicht im selben Raum sitzen. Nicht ist ein größerer Killer als eine abgehackte Videokonferenz. Die neuen Technologien erlauben wirkliches Arbeiten über große Distanzen hinweg.
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