11.03.2022 -
Nicht erst seit Covid 19 erfreuen sich sogenannte Homelearning-Angebote großer Beliebtheit. Die Pandemie hat dieser Art der Weiterbildung jedoch enormen Auftrieb verliehen, einerseits weil viele Menschen ihre Zeit im Lockdown sinnvoll nutzen wollten und andererseits, weil die Auswahl einfach so groß geworden ist und plötzlich jeder auch in seiner Nische einen technisch flexibel aufbereiteten Homelearning-Kurs findet. Auch die Bereitschaft, sich via Videokonferenz, Webinar oder Teleseminar fortzubilden, ist dank der Pandemie mittlerweile deutlich erhöht.
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11.03.2022 -
Nicht erst seit Covid 19 erfreuen sich sogenannte Homelearning-Angebote großer Beliebtheit. Die Pandemie hat dieser Art der Weiterbildung jedoch enormen Auftrieb verliehen, einerseits weil viele Menschen ihre Zeit im Lockdown sinnvoll nutzen wollten und andererseits, weil die Auswahl einfach so groß geworden ist und plötzlich jeder auch in seiner Nische einen technisch flexibel aufbereiteten Homelearning-Kurs findet. Auch die Bereitschaft, sich via Videokonferenz, Webinar oder Teleseminar fortzubilden, ist dank der Pandemie mittlerweile deutlich erhöht. Eine der Schwierigkeiten, die E-Learning mit sich bringt, ist das Phänomen der Ablenkung. Genauso wie Millionen Schüler weltweit damit zu kämpfen hatten, sich auf ihrem Computerbildschirm zwischen einem bunten lustigen Videospiel und dem Fenster zu entscheiden, in dem der Biologielehrer gerade einen Monolog über den Zitronensäurezyklus hält, müssen auch Erwachsene, die sich für eine Homelearning-Veranstaltung eingeschrieben haben, lernen sich zu konzentrieren und zusammenzureißen.
Fokus, Fokus, Fokus
Die Vorteile von Homelearning liegen auf der Hand: keine Anfahrtswege, einfacher Zugang, oft auch flexible Lernzeiten und eine riesige Auswahl an Angeboten, da die Entfernung plötzlich keine Rolle mehr spielt. Was aber, wenn ständig eine Ablenkung lauert? Diese Ablenkung kommt in den verschiedensten Formen und Farben. Ein Anruf, eine Nachricht auf dem Handy, ein bellender Hund vor der Haustür, ein Familienmitglied, das im Nachbarraum fernsieht und lacht… Schon sind Sie unkonzentriert und richten zumindest einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit auf etwas anderes als die Schulungsinhalte. Das kennen Sie sicherlich. Jetzt können Sie all die Millionen Schüler gut verstehen, die ein Problem damit haben, ganz alleine vor ihrem Bildschirm Lerninhalte so fokussiert zu verfolgen, wie es im Klassenraum der Fall wäre.
Tipps für den Kampf gegen die Ablenkung im Homelearning
Ein wichtiges Mittel, um sich selbst und alle Familienmitglieder darauf hinzuweisen, dass Ihre Lernzeit wichtig ist, besteht darin, die Zeiträume anzukündigen. Sagen Sie es deutlich und schon im Voraus: Am Dienstagabend werde ich zwei Stunden lang ein Seminar besuchen und darf nicht gestört werden. Legen Sie auch dann feste Zeiträume fest, wenn Ihre Lerninhalte flexibel sind. So können sich alle darauf einstellen und Sie können Störungen dann besser abwehren, weil es ja allen bekannt war, dass Sie zwei Stunden lang nicht verfügbar sein werden. Zudem ist es wichtig für Ihre eigene Verfassung und Ihre Aufnahmefähigkeit, dass Sie sich mental wie physisch auf das Seminar oder die Lernzeit vorbereiten. Essen Sie vor dem Lernen etwas, versuchen Sie, ausgeruht zu sein und gehen Sie nochmal zur Toilette. Erledigen Sie Hausarbeit oder delegieren Sie diese, so dass Ihre Gedanken nicht um andere Aufgaben kreisen, während Sie lernen wollen.
Ihr Lernraum
Schaffen Sie sich einen passenden Raum zum Lernen. Es muss kein eigenes Büro sein, aber es sollte ein Raum beziehungsweise ein Arbeitsplatz sein, der es Ihnen erlaubt, sich auf das Lernen zu konzentrieren und der Ihnen nicht selbst schon Ablenkung bietet. Idealerweise sitzen Sie jedes Mal an derselben Stelle, in einem ruhigen Raum, den Sie räumlich abschließen können. Eine geschlossene Tür hilft Ihnen und erinnert alle anderen daran, dass Sie gerade etwas Wichtiges machen. Idealerweise haben Sie einen Schreibtisch oder zumindest einen Tisch, der so gut wie möglich aufgeräumt ist, um nicht abzulenken. Sorgen Sie dafür, dass Sie Stift, Papier, Laptop, ein Glas Wasser und ausreichend Beleuchtung haben. Räumen Sie gleichzeitig Bücher, Bilder und anderen Kram fort. Zu den Störenfrieden der Top-Kategorie gehört auf jeden Fall das Smartphone. Am besten lassen Sie es während der Lernzeit in einem anderen Zimmer. Umfragen zufolge ist das Handy nicht nur unter Jugendlichen, sondern unter allen Menschen die Ablenkung Nummer eins. Also tun Sie sich den Gefallen und geben Sie dem Smartphone gar nicht erst die Gelegenheit, sie durch Pieptöne, Vibration oder durch seine schiere Anwesenheit dazu zu verleiten, nachzusehen, ob es etwas Neues gibt. Falls Sie am Laptop lernen und dieses Laptop ebenfalls in der Lage ist, Ihnen Push-Nachrichten zu schicken, dann schalten Sie diese am besten auch aus.
Ein guter Zeitplan
Passt die Umgebung, sollten Sie sich auch um ein passendes Timing bemühen. Bei guten Seminaren und Lern-Programmen gibt es schon einen vorgefertigten Zeitplan, der Ihnen angibt, wann und wieviel Sie lernen müssen. Es gibt während drei Monaten jeden Dienstag und Samstag ein je zweistündiges Seminar und Sie brauchen zusätzlich 4 Stunden flexible Lernzeit, um das Lernziel zu erreichen. Darauf können Sie sich einrichten. Perfekt. Wenn Sie sich aber für ein vollkommen flexibles Programm entschieden haben und es dem Veranstalter vollkommen egal ist, ob Sie in einer Woche, in einem Monat oder in sechs Jahren fertig werden, dann müssen Sie Ihre Zeiteinteilung selbst machen. In dem Fall gehen Sie am besten so vor, dass Sie sich ein Ziel setzen. Nicht zu ehrgeizig und nicht zu entspannt. Setzen Sie sich zum Beispiel das Ziel, zweimal in der Woche zwei Stunden lang dem Lernprogramm zu folgen. Am besten fixieren Sie feste Termine von Anfang bis Ende und versuchen dann, sich daran zu halten. Erlauben Sie sich kleine Schritte, realistische Pakete, die machbar sind, die aber dennoch so gestaltet sind, dass Sie am Ende stolz darauf sein können, dass Sie es geschafft haben. Planen Sie Ihr Lernprojekt so, wie Sie ein externes Projekt auch planen würden.
Nicht zuletzt sollten Sie sich bewusst für ein Lernthema und ein Lernprogramm entscheiden und dann auch dahinterstehen. Sagen Sie Ihrem Umfeld klar und deutlich, dass dieses Lernprogramm oder Webinar wichtig für Sie ist und sagen Sie dann auch „Nein“, wenn Ablenkung droht. Sie haben dieses Recht und Sie dürfen Ihre professionelle Fortbildung nicht als Nebensache verkaufen.
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