15.07.2022 -
Sicherlich kennen alle Murphys Law. Es besagt, dass alles, was schief gehen kann, auch schiefgehen wird. Natürlich wird dieses „Gesetz“ meistens im Scherz genannt, denn selbstverständlich geht nicht alles schief, was auch schief gehen kann. Das ist schon statistisch gesehen kaum möglich. Dennoch ist es gerade für Projektmanager hilfreich, sich an Murphys Law zu orientieren, denn wer immer damit rechnet, dass alles schief geht, der kann sich darauf vorbereiten. Murhys Law ist im Grunde die perfekte Prämisse für das Risikomanagement.
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15.07.2022 -
Rückschläge positiv oder negativ aufnehmen
Sie kennen das Gefühl, dass Ihr Projekt verflucht ist, weil immer alles gerade Ihnen beziehungsweise Ihrem Projekt widerfährt? Dass Sie nichts dagegen tun können? Dass es immer nur Sie trifft? So kann es jedem mal gehen. Aber genau dieses Mindset ist nicht förderlich. Neigen Sie dazu, immer mal wieder die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen und darüber zu stöhnen, dass es wieder einmal Sie getroffen hat? Dann lesen Sie unbedingt weiter. Es gibt nämlich zwei Wege, Murphys Law zu interpretieren: einen positiven und einen negativen. Wer Murphys Law positiv versteht, akzeptiert damit, dass Dinge schief gehen können und folgert daraus, dass er sich mehr anstrengen muss und nach jedem Rückschlag wieder weiter machen muss. „So ist das Leben. Weiter geht‘s.“ Wer den negativen Ansatz verfolgt, geht davon aus, dass er nichts dagegen tun kann und dass er einfach ein Pechvogel ist. „So ist das Leben. Ich kann nichts tun.“ Und nun fragen Sie sich einmal, welcher Ansatz Sie wohl im Projektmanagement weiterbringt? Richtig. Der Positive.
Optimismus gewinnt
Erwarten Sie immer positive Entwicklungen. Bereiten Sie sich auf Erfolge vor und verbreiten Sie stets eine positive Stimmung. Wer gut gelaunt ist, reagiert besser auf stressige Situationen. Das gilt nicht nur für Sie persönlich, sondern vor allem auch für Ihr Team. Selbstverständlich wird allein dies den Ausgang des Projektes beziehungsweise der einzelnen Etappen nicht verändern. Sie bekommen den Kunden nicht, nur weil Sie fest daran glauben. Aber Sie erleichtern sich die Arbeit und Sie motivieren alle damit.
Schauen Sie sich die Wahrscheinlichkeiten an
Es ist nie ratsam, in Extremen zu denken. Wer wirklich glaubt, dass Murphys Law auf das eigene Leben zutrifft, weil immer alles schief geht, der leidet unter einer massiven Depression oder an einer Realitätsverschiebung. Das gibt es nicht, dass einer Person niemals etwas gelingt. Sie müssen sich als Projektmanager ohnehin auf die Fakten konzentrieren. Achten Sie dabei darauf, nicht schwarz zu sehen. Konzentrieren Sie sich auf Erfolge und heben Sie hervor, was alles gut läuft. Das hebt die Moral. Gleichzeitig konzentrieren Sie sich darauf, nach Lösungen zu suchen, nicht nach Schuldigen.
Akzeptieren und Mindset anpassen
Etwas ist schief gegangen. Das kommt vor. Immer mal wieder, aber natürlich nicht immer. Dass alles perfekt läuft, ist statistisch gesehen ebenso unrealistisch, wie dass alles schief geht. Also akzeptieren wir das erst einmal, dass ein Fehler passiert ist oder ein Misserfolg eingetreten ist. Jetzt hilft es nichts, zu jammern. Also wenden Sie sich dem nächsten Schritt zu: Wie geht es weiter? Wie bekommen wir das Boot bzw. Projekt wieder zurück auf den richtigen Kurs?
Ist das etwa eine Negativverzerrung?
Was ist eine Negativverzerrung? Das Wort allein klingt schon ungesund. Eine Negativverzerrung ist das Phänomen, dass Menschen negative Sachverhalte schneller und eher bemerken als positive. Wir erinnern uns auch oft besser an negative Ereignisse. Wer dieses Phänomen aber kennt, kann ihm gezielt entgegentreten, nämlich dadurch, dass immer wieder der Fokus auf Positives und Gelungenes gelegt wird. Ganz bewusst. Erfolge und Positives dürfen nicht weiter einfach so als selbstverständlich hingenommen werden, sondern sollten mehr gewürdigt werden.
Risiken voraussehen
Sie können Murphys Law als Projektmanager auch ganz gezielt einsetzen. Sie sind verantwortlich für das Projekt, also müssen Sie sich Gedanken darum machen, was überhaupt schief gehen kann. Das ist Risikomanagement. Machen Sie sich Murphys Law zunutze, indem Sie sich ausmalen, was alles in einer Katastrophe enden kann. Spielen Sie alle Schritte durch und vermerken Sie jeweils, was bei welchem Schritt schiefgehen kann. Wenn Sie sich nun noch gleichzeitig überlegen, wie Sie dem entgegensteuern und darauf reagieren können, ist Ihre Risikoanalyse schon fast abgeschlossen.
Lassen Sie aber auch immer Raum für unvorhergesehene Probleme. Diese werden kommen. Es werden mit Sicherheit auch Dinge schief gehen, an die Sie nicht gedacht haben. Murphys Law? Eigentlich ist das einfach nur das Leben oder der Arbeitsalltag. Niemand kann alles voraussehen. Wenn Sie allerdings Ihr ganzes Team einbinden und die Risikoliste gemeinsam erstellen, wird sie sicherlich mehr Punkte berücksichtigen sein. Schließlich haben mehrere Gehirne zusammen mehr Fantasie und ein Brainstorming ist gerade zu Beginn des Risikomanagement-Prozesses perfekt. An dieser Stelle ist es sogar großartig, wenn Sie einen unverbesserlichen Pessimisten im Team haben. Er oder sie wird viel mehr Risiken finden als die Optimisten.
Zusammengefasst…
Dinge werden schief gehen. Vielleicht auch viele. Aber das darf Sie nicht entmutigen und es darf vor allem auch nicht das Projekt torpedieren. Versuchen Sie, vorbereitet zu sein und nicht den Mut zu verlieren. Nutzen Sie Murphys Law für sich, bevor es Sie überrennt.
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