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Weil uns die Kreativität einprogrammiert ist? Teil 2

Weil uns die Kreativität einprogrammiert ist? Teil 2 07.06.2017 - Bernd hat sich immer schon für alles Lebendige interessiert, ob Ameisen oder Bienen, Stallhasen oder Hühner – egal welche Tiere, er fand sie alle toll. Ich wusste, dass es entlang des Weges zum Beispiel einen Ameisenhaufen gab und als mir dann auch noch einfiel, dass wir Salami im Kühlschrank hatten, konnte ich noch einmal mit ihm ins Gespräch gehen. Ich erzählte ihm vom Ameisenhaufen, der auf halbem Wege zu Opa im Wald liegt. Auch sagte ich ihm, dass man die Ameisen gut beobachten kann, wenn man kleine Salamistückchen auf einen Ameisenhaufen legt. Man kann sehen, wie ... Weiterlesen »
Weil uns die Kreativität einprogrammiert ist? Teil 2 07.06.2017 - Bernd hat sich immer schon für alles Lebendige interessiert, ob Ameisen oder Bienen, Stallhasen oder Hühner – egal welche Tiere, er fand sie alle toll. Ich wusste, dass es entlang des Weges zum Beispiel einen Ameisenhaufen gab und als mir dann auch noch einfiel, dass wir Salami im Kühlschrank hatten, konnte ich noch einmal mit ihm ins Gespräch gehen. Ich erzählte ihm vom Ameisenhaufen, der auf halbem Wege zu Opa im Wald liegt. Auch sagte ich ihm, dass man die Ameisen gut beobachten kann, wenn man kleine Salamistückchen auf einen Ameisenhaufen legt. Man kann sehen, wie es immer mehr werden und wie sie die Salamistückchen in den Haufen schaffen. Das ist ein Gewimmel! Mehr war nicht erforderlich. Bernd zog sich umgehend an und blitz-fix stand er an der Tür, bereit zum Aufbruch. Selbstverständlich mussten wir eine längere Zeit am Ameisenhaufen bleiben, aber der Weg dorthin und weiter zum Großvater war keine Belastung mehr für ihn, ganz im Gegenteil. Die „kleinen“ Entdeckungen reizen auch meinen Sohn mehr als große Errungenschaften am Ende eines langen, beschwerlichen Weges. Warum? Weil der Forscher in uns geweckt wird und wir bereits auf dem Weg Spaß haben.

Ich möchte beim Beispiel des Ameisenhaufens bleiben, um einen weiteren Punkt herauszuarbeiten. Was wäre ohne Ameisenhaufen passiert? Ich hätte auf meinen Sohn einreden müssen, in blumigen Worten schildern müssen, wie toll es bei Opa wäre usw. um dann am Ende entnervt aufzugeben oder mit dem Auto zu fahren. Unser Gespräch wäre wohl nicht sehr gut gelaufen, vielleicht hätten wir uns sogar etwas gestritten und unsere Vater-Sohn-Beziehung wäre kurzzeitig belastet gewesen. Schon der Hinweis auf den Ameisenhaufen und die Darlegung dessen, was alles zu sehen sein wird, wenn wir die Salamistückchen auflegen, führte dazu, dass ich bereits nach dem Verlassen unseres Hauses förmlich zugetextet wurde. Der Redeschwall meines kleinen Sohnes war kaum zu bremsen. Durch kurzes Nachfragen und das Einstreuen von kleinen Geschichten konnte ich den Redefluss am Laufen halten und – was soll ich sagen – der Weg zum „Zwischenstopp“ war genauso kurzweilig wie der weitere Weg zu Opa.
Selbst bei Opa angekommen ging es munter im Gespräch weiter. Durch die Form unserer Kommunikation wurde die Situation komplett verwandelt. Die ablehnende Haltung wandelte sich in eine fast euphorische Einstellung. Negativ gesprochen: ich konnte vermeiden mein Kind zu frustrieren, positiv gesprochen: ich durfte meinen begeisterten Sohn erleben. Was eine kleine Idee, feinfühlig eingebracht, alles bewegen kann?! „Die Schwierigkeit ist nicht neue Ideen zu finden, sondern den alten zu entkommen“, hat John Maynard Keynes einst gesagt und Recht hatte er.

Der Ausflug zu Opa hat meinen Sohn tatsächlich geschlaucht. Ich habe gesehen, wie im Laufe des fortschreitenden Nachmittags seine Energie nachgelassen hat und nach dem Abendessen war seine Müdigkeit förmlich mit Händen zu greifen. Natürlich hätten wir uns von Opa nach Hause fahren lassen können, aber ich entschloss mich dazu, Bernd anzubieten bei Opa und Oma zu übernachten. Diese Idee fand er ganz ausgezeichnet. Ich ließ ihn bei seinen Großeltern, er hatte eine wunderbare Nacht und ich einen schönen Spaziergang zurück nach Hause. An diesem Beispiel sah ich die emotionale Spannweite bei meinem Kind, von leidenschaftlicher Begeisterung bis hin zur Ausgeglichenheit, herbeigeführt durch einen entspannten Abend bei Opa und Oma und einen erholsamen Schlaf. Für Bernd war der Bogen gut und richtig gespannt.

Unser Ausgangspunkt war das Problem und die Erkenntnis, dass häufig die Hilfe anderer Menschen nötig ist, um dieses zu lösen. Ein weiterer Punkt ist hier von Wichtigkeit und deshalb von Wert angesprochen zu werden: das Selbstbewusstsein, also die Fähigkeit der Selbstwahrnehmung. Ich muss mich und meine Möglichkeiten bzw. meine Begrenzungen wahrnehmen um zu sehen, was ich selbst im Stande bin zu leisten. Ich glaube aber auch, dass es hilfreich ist, dass mein Partner über eine ausgeprägte Selbstwahrnehmung verfügt. Er sollte sich seiner selbst und seiner Fähigkeiten bewusst sein, damit er diese in die Waagschale werfen kann. Leider werden wir in unserem Gesellschafts- und viel mehr noch durch unser Schulsystem viel zu oft zu Duckmäusern erzogen, die sich unter einen Stein verkriechen und sich nicht trauen von dort unten hervorzukommen.

Sehr konsequent werden wir immer auf unsere Fehler aufmerksam gemacht und es werden unsere Grenzen aufgezeigt. Im Diktat werden wir mit der Nase auf die Rechtschreibfehler gestoßen (Setzen! – Sechs!), wir werden aber nicht gelobt, weil wir im gleichen Diktat vierhundert Worte richtig geschrieben oder in einem Aufsatz eine spannende Geschichte erzählt haben. Eigentlich führt das dazu, dass ich am Ende keine Lust mehr habe etwas zu schreiben und ganz beiläufig hat mir der Deutschlehrer auch jede Freude an meiner Muttersprache genommen. In diesem Bereich ist mein Selbstbewusstsein zumindest angekratzt. Lassen wir das jetzt einige Male wiederholt durchlaufen, kann mir Deutsch wirklich gestohlen bleiben. Wenn wir nun auch noch in anderen Bereichen (Mathematik, Biologie etc.) in einer ähnlichen Art und Weise behandelt werden, wenn wir ähnliche Situationen erleben, bleibt die Frage, was nun mit meinem Selbstbewusstsein geschieht? Ich glaube die Antwort ergibt sich automatisch und liegt auf der Hand: Lass mich möglichst schnell diese Schule zu Ende bringen und mein eigenes Ding auf irgendeinem anderen Gebiet machen – bitte lass mich mit dem ganzen Zeug in Frieden, lass mich an meiner Modelleisenbahn bauen!
Fortsetzung folgt...

Dies ist ein Auszug aus dem Buch "Der ProjektManager und Fräulein Sophie", von Dr. Roland Ottmann. Das Buch können Sie hier käuflich erwerben.

 

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