30.11.2016 -
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Natürlich ist im Projektmanagement Controlling ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Jedoch muss auch der erste Teil dieses alten Sprichwortes im Projektmanagement ernst genommen werden: Vertrauen ist gut. In einem gewissen Maß muss jeder Projektmanager Vertrauen in seine Mitstreiter, die Projektbeteiligten und das Projekt an sich haben, sonst entwickelt er sich bald zu einem Zyniker, dessen Grundeinstellung von Misstrauen geprägt ist. Durch eine solch negative Einstellung wird das Projekt nicht gefördert.
Wie und in welchem Umfang braucht das Projektmanagement also Vertrauen?
Weiterlesen »
30.11.2016 -
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Natürlich ist im Projektmanagement Controlling ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Jedoch muss auch der erste Teil dieses alten Sprichwortes im Projektmanagement ernst genommen werden: Vertrauen ist gut. In einem gewissen Maß muss jeder Projektmanager Vertrauen in seine Mitstreiter, die Projektbeteiligten und das Projekt an sich haben, sonst entwickelt er sich bald zu einem Zyniker, dessen Grundeinstellung von Misstrauen geprägt ist. Durch eine solch negative Einstellung wird das Projekt nicht gefördert.
Wie und in welchem Umfang braucht das Projektmanagement also Vertrauen?
Was ist Vertrauen
In Personen, deren Verhalten dem entspricht, was man von ihnen gewöhnt ist und außerdem dem entspricht, was sie sagen beziehungsweise ankündigen, kann man Vertrauen haben. Vertrauen hat also auch viel mit einer Erwartungshaltung zu tun. Am Morgen vertrauen wir darauf, dass unser Auto anspringt, weil es das jeden Morgen tut. Dann vertrauen wir darauf, dass die Menschen, die uns im Straßenverkehr begegnen, dazu befähigt sind, mit ihren Autos so umzugehen, wie es ein sicherer Straßenverkehr erfordert. Wir vertrauen also oft in Situationen, in denen wir nicht die Kontrolle haben. Auch im Verlauf eines Projekts gibt es viele Komponenten, auf die der Projektsteuerer keinen direkten Einfluss hat. Dann ist grundsätzlich erst einmal Vertrauen gefordert. Alle Projektbeteiligten vertrauen darauf, dass die Mitstreiter ihre Arbeit so machen, wie es von ihnen gefordert wird und wie es vereinbart wurde. Dem Projektmanager wird vom Bauherrn Vertrauen entgegengebracht. Der Projektmanager muss den Firmen und ausführenden Personen vertrauen. Legt ein Architekt einen Plan vor, so vertrauen alle darauf, dass dieser Plan Hand und Fuß hat und dass die Inhalte dem Stand der Technik entsprechen und ausführbar sind.
Warum braucht ein Projekt dieses Vertrauen?
Eine Vertrauensbasis unter den Projektbeteiligten kreiert eine gesunde Arbeitsumgebung, in der wirksame Entscheidungen getroffen werden können und in der effizient zusammengearbeitet werden kann. Der Projektmanager hat überhaupt nicht die Zeit, um alle Beteiligten stetig zu kontrollieren. Dies ist auch nicht seine Aufgabe. Die Kontrolle wird nur dann wirklich wichtig und aufwendig, wenn sich herausstellt, dass ein Partner nicht vertrauenswürdig ist. Dies bedeutet dann für die Projektmanager erhebliche Mehrarbeit. Also greift er auf diese Methode nur dann zurück, wenn sie wirklich nötig ist. Durch Vertrauen entsteht ein Team, das gemeinsam am Erfolg des Projekts arbeitet. Die Kommunikation funktioniert auf einer Vertrauensbasis deutlich besser und effizienter und dass Kommunikation im Projektmanagement eine Schlüsselkomponente ist, ist keine Neuigkeit. In einem Umfeld, in dem Vertrauen in die Leistung und die Kompetenz anderer besteht, ist es auch viel leichter für den Projektmanager, Entscheidungen zu kommunizieren, Probleme zu diskutieren und um Rat zu fragen. Die allermeisten Menschen begegnen dem ihnen entgegen gebrachten Vertrauen in der Weise, dass sie es nicht enttäuschen möchten. Sie sind dann auch offener und ehrlicher, wenn es darum geht, etwas Unangenehmes, wie zum Beispiel eine sich anbahnende Verspätung, zu verkünden. Dies wiederum hilft dem Projektmanager, das Planning im Auge zu behalten. In einem Umfeld mit fehlendem Vertrauen werden Entscheidungen oft sehr lange herausgezögert, weil jeder jede Aussage überprüfen will. Dies kann wertvolle Zeit kosten, einerseits weil die Besprechungen endlos und ineffizient sind, andererseits weil Entscheidungen nicht zum anvisierten Zeitpunkt getroffen werden können.
Woher bekomme ich Vertrauen im Projektmanagement?
Der Projektmanager muss also Vertrauen in sein Team haben. Dies ist eine Einstellungssache, daran kann er arbeiten. Andererseits muss der Projektmanager als der Leiter dieses Teams dafür sorgen, dass die Mitstreiter im Projekt ihm Vertrauen entgegenbringen. Wie erlange ich das Vertrauen meines Teams und wie schaffe ich Vertrauen unter den Projektpartnern? Es ist wichtig, seine eigenen Kompetenzen zu kennen, sie einzusetzen und sie auch klar zu vertreten. Zeigen Sie Ihre Stärken (lassen Sie keinen Zweifel daran), aber zeigen Sie auch offen Ihre Schwächen, damit die Projektteammitglieder Sie gut einschätzen können. Seien Sie offen und wo es geht ehrlich. Betonen Sie mehrfach, dass alle Projektmitglieder einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Projektes leisten, dass jeder einzelne von großer Bedeutung ist und dass Vertrauen in sie alle gesetzt wird. Das Gefühl, geschätzt und gebraucht zu werden, verleiht den meisten Menschen Motivation. Versuchen Sie immer, Ihre Entscheidungen und Schritte möglichst transparent zu gestalten, so dass die Partner verstehen, warum das Projektmanagement eine Entscheidung getroffen hat. Transparenz schafft Vertrauen. Es ist ebenso wichtig, Kritik zu erklären wie auch Lob auszusprechen, damit alle stets wissen, woran sie sind.
Fazit
Vertrauen ist im Projektmanagement unerlässlich. Es kann natürlich immer auch enttäuscht werden. Stellen Sie als Projektmanager sicher, dass zumindest das Vertrauen, das die Projektbeteiligten Ihrem Projektmanagement entgegenbringen, stets wachsen kann und nicht enttäuscht wird. Dies ist eine Sache, die Sie als Projektmanager in der Hand haben. Seien Sie konsequent, ehrlich, transparent und zuverlässig. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran!
« Alle Beiträge