16.08.2017 -
Das Burnout-Syndrom ist eine der häufigsten Ursachen für längere Krankheiten und Berufsunfähigkeit im Projektmanagement. Da das Auftreten des Burnout-Syndroms in den meisten Fällen mit dem beruflichen Umfeld und dem Arbeitsalltag zu tun hat und zumindest zu einem großen Teil auf eine Überlastung am Arbeitsplatz zurück zu führen ist, betrifft die Burnout-Verhütung Unternehmen genauso wie Arbeitnehmer selbst. Unternehmen sollten die Prävention nicht unterschätzen, denn in Folge könnten wertvolle Mitarbeiter und Projektmanager für lange Zeit ...
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16.08.2017 -
Das Burnout-Syndrom ist eine der häufigsten Ursachen für längere Krankheiten und Berufsunfähigkeit im Projektmanagement. Da das Auftreten des Burnout-Syndroms in den meisten Fällen mit dem beruflichen Umfeld und dem Arbeitsalltag zu tun hat und zumindest zu einem großen Teil auf eine Überlastung am Arbeitsplatz zurück zu führen ist, betrifft die Burnout-Verhütung Unternehmen genauso wie Arbeitnehmer selbst. Unternehmen sollten die Prävention nicht unterschätzen, denn in Folge könnten wertvolle Mitarbeiter und Projektmanager für lange Zeit ausfallen oder ganz für das Unternehmen verloren gehen, was dem Betrieb natürlich sehr schaden kann.
Prävention stärkt Unternehmen
Nach und nach wird allen Unternehmen klar, dass überforderte und chronisch gestresste Projektmanager keine langfristige Lösung sind. Dennoch haben nur wenige Unternehmen tatsächlich die Notwendigkeit erkannt, Maßnahmen zu ergreifen, die die Burnout-Gefahr eindämmen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass diese Maßnahmen mit Kosten verbunden sind. Studien beweisen, dass die Kosten, die durch ausgebrannte und damit krankgeschriebene Projektmanager entstehen, deutlich höher sein können als Kosten für Work-Life-Balance Maßnahmen oder das Einstellen zusätzlicher Mitarbeiter. Aber diese Erkenntnisse müssen sich erst noch durchsetzen. Auch einige überholte Anschauungen müssen aus den Köpfen weichen. So gehen noch viele Arbeitgeber aber auch Arbeitnehmer davon aus, dass eine Führungskraft ganz natürlich immer ein bisschen überlastet sein muss. Wer nicht kontinuierlich beschäftigt ist, der arbeitet nicht genug. Diese Fehleinschätzung kann nur langsam abgebaut werden.
Finanzielle Folgen eines Burnouts
Um zu verstehen, welche Auswirkungen das Burnout im Projektmanagement haben kann, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Kosten, die entstehen können. Es ist schwierig, diese in konkrete Zahlen zu fassen, aber wer sich mit dem Thema beschäftigt, merkt schnell die Richtung. Ein Fall von Burnout bei einem Projektmanager oder einem anderen Mitarbeiter in einer Schlüsselposition hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit dieses Managers. Das gesamte Unternehmen ist betroffen. Der überlastete Mitarbeiter ist schon Monate bevor das Burnout ihn zur Aufgabe zwingt nicht mehr so leistungsfähig wie er einst war. Mitarbeiter, die erschöpft sind, werden vergesslich, machen Fehler, sind unkonzentriert, werden leicht reizbar und können ihre Aufgabe nicht mehr optimal erfüllen. Da im Projektmanagement oft wichtige und folgenschwere Entscheidungen getroffen werden müssen, ist es erforderlich, dass die Projektmanager, die die Verantwortung tragen, voll konzentriert und leistungsfähig sind. Fehlentscheidungen können sehr kostenintensiv werden. Der Stress, dem der Projektmanager ausgesetzt ist, färbt nach und nach auf sein Team ab und schafft eine schlechte Arbeitsatmosphäre. Nicht zuletzt entstehen hohe Kosten, wenn ein Manager aufgrund eines akuten Burnouts plötzlich für längere Zeit ausfällt und ersetzt werden muss.
Burnout-Ursachen vermeiden
Um eine wirkungsvolle Verhütung zu betreiben, muss man die Ursachen für das Burnout zu verstehen versuchen. Das tückische an dieser Erkrankung ist, dass sie relativ komplex ist. Es reicht nicht aus, einfach nur die Arbeitszeiten zu verkürzen, denn ein Burnout ist nicht oder nicht nur einer simplen Überarbeitung zu schulden. Selbst wer abends früher nach Hause geht oder einen längeren Urlaub nimmt, kann ein Burnout nicht zwingend vermeiden. Viele Führungskräfte können auch zu Hause oder im Urlaub nicht abschalten, worauf der Arbeitgeber keinen Einfluss hat. Jeder Mensch ist anders. Einige sind anfälliger für Stress und Burnout als andere. Dazu kommt, dass Führungskräfte im Alltag alle Symptome von Stress zu verstecken versuchen.
Maßnahmen gegen Stress
Wer ein Burnout vermeiden will, der muss Stress reduzieren. Als Unternehmen kann viel getan werden, um Stressfaktoren zu minimieren. Es müssen Arbeitsbedingungen geschaffen werden, in denen sich Mitarbeiter und vor allem Projektmanager auf ihre Aufgaben konzentrieren können und kein Multitasking machen müssen. Es muss klare Strukturen vor allem in der Entscheidungshierarchie geben, denn Unklarheiten in der Organisation führen zu Stress.
Transparenz ist ein wichtiges Stichwort, denn wer stets den Überblick über sein Projekt und die darin liegenden Chancen und Risiken hat, der kann entspannter mit seiner Arbeit umgehen, ohne Angst vor unangenehmen Überraschungen haben zu müssen. Als Arbeitgeber sollte man sich also um klare Strukturen bemühen. Selbstverständlich ist auch das Arbeitspensum ausschlaggebend. Eine Mehrbelastung kann ein guter Mitarbeiter für einige Wochen und manchmal auch Monate hin verkraften. Es muss aber gewährleistet sein, dass das Ende einer solchen Belastungsphase absehbar ist, so dass eine Erholungsphase in Aussicht steht.
Burnout vermeiden im Unternehmen
Strategien zur Vermeidung eines Burnouts oder anderer psychischer Überlastungserscheinungen setzen nicht nur beim einzelnen Projektmanager an. Das gesamte Unternehmen muss gewillt sein, hier Vorschub zu leisten und unternehmensinterne Maßnahmen zur Vermeidung von Erkrankungen sind wichtig um Erfolge zu erzielen. Zu den Strategien zur Verhinderung von Burnout im Projektmanagement gehören Maßnahmen zur Optimierung der Strukturen und Entscheidungshierarchien im Unternehmen. Wie bereits angemerkt, ist es für das effiziente und stressfreie Arbeiten wichtig, dass die Strukturen im Unternehmen klar definiert sind und Unklarheiten minimiert werden. Prioritäten müssen klar definiert und Ziele sollten so eindeutig wie möglich formuliert werden. Überall dort, wo es Unklarheiten gibt, was in Projekten immer der Fall ist, sollten von vornherein Puffer (zeitlich und auch finanziell) vorgesehen werden, so dass das Projektmanagement auf Unvorhergesehenes noch im Projektrahmen reagieren kann. Das Unternehmen sollte darauf verzichten, Kunden mit unrealistischen Projektfristen zu locken, um seine Manager zu schonen. Firmen müssen ihren Managern die nötigen Ressourcen bereitstellen, was auch (aber nicht nur) in Form von Personal geschehen sollte. Es ist auch essentiell, dass der Projektmanager die Entscheidungsbefugnisse hat, die er braucht, um selbstständig zu arbeiten. Nicht zuletzt muss auch das private Umfeld aller Manager betrachtet werden, um individuelle Work-Life Balance Lösungen zu entwickeln.
Im Buch „
Der nackte Projektmanager“ von Dr. Roland Ottmann werden ebenfalls Tipps und Strategien zur Burnout-Vermeidung vorgestellt.
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