28.11.2017 -
...Einen Tipp hätte ich für werdende Vorgesetzte: „Lerne von anderen, suche dir starke Vorbilder“. Was waren das für Menschen? Kannst du erkennen, was sie antreibt oder antrieb? Was hat sie zum Vorbild für dich gemacht? Warum lohnt es sich ihnen nachzueifern? Die Antworten auf diese Fragen werden helfen den Mut zu steigern! Mut führt zu Gelassenheit, Gelassenheit führt zu Liebe, Liebe zu dem, was man tut und zu den Menschen, mit denen man zusammen arbeitet. Liebe führt zu Freude, Freude am Leben. Es scheint mir, dass die Menschen, die sich dopen, Angst vor dem Versagen und Furcht vor dem Leben haben. Doch Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu Leid.
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28.11.2017 -
...Fortsetzung
Einen Tipp hätte ich für werdende Vorgesetzte: „Lerne von anderen, suche dir starke Vorbilder“. Was waren das für Menschen? Kannst du erkennen, was sie antreibt oder antrieb? Was hat sie zum Vorbild für dich gemacht? Warum lohnt es sich ihnen nachzueifern? Die Antworten auf diese Fragen werden helfen den Mut zu steigern! Mut führt zu Gelassenheit, Gelassenheit führt zu Liebe, Liebe zu dem, was man tut und zu den Menschen, mit denen man zusammen arbeitet. Liebe führt zu Freude, Freude am Leben. Es scheint mir, dass die Menschen, die sich dopen, Angst vor dem Versagen und Furcht vor dem Leben haben. Doch Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu Leid.
Ich habe ein starkes Mitgefühl für Menschen die dopen. Irgendetwas in ihrer Vergangenheit lief falsch, irgendetwas in ihrer Vergangenheit hat bei ihnen den Schalter in die falsche Richtung gelegt. Wenn ich hier um Rat gefragt werden würde, müsste ich erst einmal tief durchatmen und länger nachdenken. Was würde ich meinem Kind sagen, das nach der Schule weinend nach Hause kommt und mir offenbart: „Papa, ich bin beim Spicken erwischt worden und habe eine Sechs bekommen“? Würde ich mein Kind ohrfeigen und anbrüllen? Ihm sagen: „Wie doof kann man sein, sich beim Spicken erwischen zu lassen?“? Mein Kind hat bereits tiefe Schmerzen aufgrund seines Fehlverhaltens und weil das Fehlverhalten aufgedeckt wurde. So ist es nicht erforderlich, es auch noch zu demütigen oder zusätzlich zu maßregeln und damit an anderer Stelle neue Schmerzen hinzuzufügen. Es anzuschreien und ihm Dummheit beim Abschreiben zu unterstellen, würde in Zukunft nur dazu führen, dass es sich bessere Tricks einfallen lässt, um nicht erwischt zu werden. Mir wäre es lieber, wenn es sich besser auf den Stoff seines Tests vorbereiten und die Lerninhalte besser verinnerlichen würde.
Ich muss also das Gegenteil von dem tun, was mir mit dieser Form der „Gewaltanwendung“ als Ergebnis zufällt. Ich werde mein Kind in den Arm nehmen und es trösten und ihm die Frage stellen, was sich zukünftig ändern muss, damit dieses schreckliche Gefühl, das gerade erlebt wurde, ausbleibt. Ich vermute nicht, dass es sagen wird: „Ich muss mich beim Spicken besser anstellen“, sondern: „Ich muss mich besser auf Tests vorbereiten, mehr und effektiver lernen“. Mein Kind ist gescheitert, wohl zu Recht! Scheitern gehört dazu, aufgeben nicht! Ein chinesisches Sprichwort besagt, dass Scheitern die Mutter des Erfolgs ist. Also je früher wir scheitern, umso besser ist es für unseren Erfolg. Mit seiner Verhaltensänderung wird mein Kind erfolgreich werden. Erfolg glänzt erst dann richtig, wenn er tiefem Elend entspringt. Viktor Frankl unterstützt meine Denkweise, wenn er mir zuruft: „Es liegt an dir, wie du auf einen von außen kommenden Reiz reagierst bzw. wie du ihn beantwortest.“ In der Ruhe liegt die Kraft!
Was würde ich nun einem Freund oder Coachee sagen, der mich um Rat fragt? Vielleicht gar nicht so viel anderes als meinem Kind. Ich würde ihm sagen: „Nimm mal die jetzigen Bedingungen und stell dir die Frage, was mit deinem Arbeitsumfeld, deinem Leben etc. geschehen könnte, wie könnte es neu definiert werden? Wie könnte es aussehen? Womit würdest du dich beschäftigen? Was würdest du wirklich gerne machen wollen?“
Die Dinge, die wir tun, müssen wir leidenschaftlich tun. Lieben muss ich das, womit ich mich beschäftige. Dann muss ich danach streben besser zu werden in dem, was ich tue. Ich muss mir aber auch die Zeit nehmen zu reflektieren, zu denken und zu planen. Das Reifen lassen muss ich zulassen. Verfalle nicht in Panik, wenn mal gerade nichts passiert, nutze die Zeit, um auch mal auszuruhen. Und beachte: Geld ist nicht der Hauptfaktor für Zufriedenheit. Wenn es möglich ist, halte an deinem gefassten Entschluss fest und lasse deinen Plan unverändert. Wenn man sein Ziel unbedingt erreichen will, sollte man niemals nachjagen, denn was du jagst, das flieht! Besser ist es loszulassen, Leichtigkeit ins Spiel zu bringen und Druck herauszunehmen, dann kommt alles von selbst.
Ich will groß werden? Großes vollbringen? Okay, dann muss ich klein anfangen. Ich gebe der Hoffnung eine Chance und sie wird an die Oberfläche kommen und sich zeigen. Wenn ich meine Talente einbringe, Leistung und Einsatz zeige, hart arbeite und ein wenig Glück mit dem Timing habe, brauch ich nur noch den Segen Gottes. Das Training meiner Fähigkeit kann ich jeden Tag praktizieren. Ich muss nur noch den richtigen Weg finden. Leute, die sich überschätzen, verlieren an Bodenhaftung und schweben über der Welt. Leute, die sich unterschätzen, kommen aus dem Kellerloch nicht heraus. Ich will meine Bodenhaftung erhalten, aber im Sonnenlicht spazieren gehen.
Vieles ist mir schon klar geworden, durch die Gespräche mit meiner Frau oder meinen Kindern, mit Kollegen oder Partnern. Ich kann nichts erreichen, woran ich nicht glaube, aber ich kann auch nichts erreichen, wofür ich nicht bereit bin etwas zu tun. George Bernard Shaw ist hier sogar noch deutlich kritischer: „Der Versuch ist nichts, es zählt nur das Ergebnis!“
Viele Menschen können nach einem Fehlschlag wieder aufstehen, doch nur wenige nutzen den richtigen Augenblick. Das ist der, den die anderen am wenigsten erwarten. Aus einem Fehler muss man lernen, denn er ist in der Regel eine Folge der Nicht- oder Fehlplanung oder eines nicht vorhersehbaren Ereignisses. Oftmals muss ich die Ursache des Fehlschlages bei mir selbst suchen, wenngleich ich dies nicht immer einsehen mag. Mein Bestreben ist es also etwas richtig gut zu machen, nicht nur ganz nett.
Frank Markus Barwasser alias Erwin Pelzig sagt: „Nett ist die kleine Schwester von Scheiße“. Für „nett“ bin ich mir zu schade, darauf werde ich verzichten. Entweder richtig oder gar nicht. Jetzt müsste ich mich nur noch zum Alleskönner entwickeln, wenn es denn ginge, es geht aber nicht. Deshalb muss ich Mitspieler finden. Ich muss mein Netzwerk knüpfen.
...Fortsetzung folgt!
Dies ist ein Auszug aus dem Buch "Der ProjektManager und Fräulein Sophie", von Dr. Roland Ottmann. Das Buch können Sie hier käuflich erwerben.
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