22.03.2018 -
Menschenkenntnis kommt in der Regel mit der wachsenden Lebenserfahrung und wer mit vielen Mitmenschen in Kontakt kommt, hat normalerweise eine bessere Menschenkenntnis, als jemand, der wenig kommuniziert. Das legt nahe, dass sich Menschenkenntnis trainieren lässt. Wer eine gute Menschenkenntnis hat, dem fallen Kontakte und der Umgang mit anderen oft leichter. Auch die Konfliktlösung ist einfacher für jemanden, der eine gute Menschenkenntnis hat. Nicht zuletzt hängt auch wirtschaftlicher Erfolg mit der Fähigkeit zusammen, sein Gegenüber einschätzen zu können und "richtig" mit ihm umgehen zu können.
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22.03.2018 -
Menschenkenntnis kommt in der Regel mit der wachsenden Lebenserfahrung und wer mit vielen Mitmenschen in Kontakt kommt, hat normalerweise eine bessere Menschenkenntnis, als jemand, der wenig kommuniziert. Das legt nahe, dass sich Menschenkenntnis trainieren lässt. Wer eine gute Menschenkenntnis hat, dem fallen Kontakte und der Umgang mit anderen oft leichter. Auch die Konfliktlösung ist einfacher für jemanden, der eine gute Menschenkenntnis hat. Nicht zuletzt hängt auch wirtschaftlicher Erfolg mit der Fähigkeit zusammen, sein Gegenüber einschätzen zu können und "richtig" mit ihm umgehen zu können.
Täuschungen und Irrtümer
Selbst Menschen mit einer besonders guten Menschenkenntnis können auf Täuschungen hereinfallen, gerade weil viele Täuschungen oft unbewusst ablaufen und sehr unbemerkt vonstattengehen können. Wer jemanden sympathisch findet, läuft Gefahr, sich täuschen zu lassen. Bei angenehmen Zeitgenossen sieht man oft nur die positiven Eigenschaften, während man bei unangenehmen Kontakten dazu neigt, den gesamten Menschen negativer zu beurteilen – das ist nur menschlich. Dazu kommt, dass eigentlich jeder Mensch mehr oder weniger vorurteilsbehaftet ist. Buchhalter gelten gemeinhin als geradlinig und etwas spröde, während Priester für integer und fromm gehalten werden. Bezogen auf den Einzelfall bestätigen sich diese Vorurteile natürlich nur selten. Von Vorurteilen befreit man sich am besten, indem man sie sich vor Augen führt und sie hinterfragt. Ein weiterer weit verbreiteter Irrtum bei der Beurteilung von anderen ist es, von sich selbst auf andere zu schließen. Das zu überwinden ist allerdings nicht einfach.
Trainieren von Menschenkenntnis
Menschenkenntnis kann man erlernen und trainieren. Man wird vielleicht nie vor den notorischen Berufs-Lügnern mit ihren ausgeklügelten Täuschungsmanövern gefeit sein, aber es hilft sehr, sich ein gewisses Wissen über Körpersprache, Ausdrucksweisen, Erscheinungsbilder von Menschen und ihre Mimik anzueignen, um Verhaltensweisen besser deuten zu können. Achten Sie darauf, wie Ihr Gegenüber sich verhält, um eventuell einschätzen zu können, wie er auf bestimmte Situationen reagieren wird.
Vier Persönlichkeitstypen
Man unterscheidet gemeinhin vier Persönlichkeitstypen.
Der erste Persönlichkeitstyp ist die
dominante Persönlichkeit. Diese Personen treten fordernd, bestimmend, entschlossen und selbstsicher auf. Sie stellen klar ihre Forderungen, zeigen sich willensstark und richten ihr Interesse in erster Linie auf das Ergebnis. Sie stecken voller Energie und sind bereit, zügig zu handeln, um etwas zu bewegen.
Der zweite Typ ist die
gewissenhafte Persönlichkeit. Diese Personen analysieren jede Situation sorgfältig, sind sich selbst und anderen gegenüber kritisch, hinterfragen Informationen bevor sie ihnen Glauben schenken und gehen sehr gewissenhaft bei der Entscheidungsfindung vor. Man darf von ihnen keine spontanen und unüberlegten Entscheidungen erwarten und es braucht seine Zeit, diese Menschen zu überzeugen.
Der dritte Typ ist die
initiative Persönlichkeit, die stets fröhlich und aufgeschlossen wirkt. Menschen dieses Typus sind offenherzig, kreativ, haben viele Ideen und sind oft sehr redegewandt und überzeugend. Ihre positive Ausstrahlung und Stimmung steckt andere an und es fällt ihnen leicht, Beziehungen zu knüpfen. Der Fokus liegt auf Spaß, Abwechslung und Spontaneität, aber auch auf Erfolg, Gelingen und Anerkennung.
Der letzte Typus wird als der
stetige Typ bezeichnet. Er ist mitfühlend und voller Verständnis und Geduld. Zuverlässigkeit ist ihm wichtig, sowohl bei sich selbst als auch bei anderen. Er strebt Harmonie und vertrauensvolle Beziehungen ohne Streit und Spannungen an. Sicherheit bedeutet ihm viel und er tut sich manchmal schwer mit Veränderungen.
Umgehen mit den verschiedenen Persönlichkeiten
Jeder, der sich mit dem Thema Menschenkenntnis befasst, muss erkennen, dass keiner der vier Typen nur gut oder nur schlecht ist. Sie alle haben ihre Vor- und Nachteile im Umgang mit sich und anderen. Zudem sollte man sich bewusst sein, dass die wenigsten Menschen streng einem Typ zugeordnet werden können. Meist sind es Mischformen.
Wer seine Menschenkenntnis trainieren will, sollte im Umgang mit allen möglichen Menschen in allen erdenklichen Situationen immer genau beobachten, was die Menschen tun, sagen und wie sie es tun und sagen. Achten Sie auf die Art, wie jemand spricht, auf die Wortwahl aber auch auf die Körpersprache. Spricht jemand eher leise und unsicher oder laut und wirkt sehr von sich überzeugt? Mimik und Gestik sind wichtig. Achten Sie auf kleine Nuancen. Blickt Ihnen jemand direkt in die Augen oder sind Zeichen für ausweichendes Verhalten zu erkennen? Wirkt Ihr Gegenüber optimistisch oder zweifelt er? Ist er nervös und wenn ja, woher kommt diese Nervosität möglicherweise? Manche Menschen sind grundsätzlich nervös. Bei anderen kann ständiges Blinzeln und Knabbern an den Fingernägeln darauf hindeuten, dass er sich in seiner Lage unwohl fühlt.
Wirken die Worte spontan und aufrichtig oder eher wie auswendig gelernt?
Letztendlich ist der Gesamteindruck wichtig. Aber man darf nie aufhören, sich selbst zu fragen, ob nicht Vorurteile den Eindruck trüben. Von teurer Kleidung oder einem schönen Gesicht haben sich schon viele Menschen ablenken oder täuschen lassen. Zu lächelnden und freundlichen Menschen fasst man schneller Vertrauen als zu anderen. Seien Sie sich immer bewusst, dass auch Ihr Gegenüber möglicherweise hunderte von psychologischen Fachartikeln über Gestik, Mimik und Rhetorik gelesen hat. Vielleicht achtet er bewusst auf seine perfekte Körpersprache.
Wie Sie mit verschiedenen Persönlichkeitstypen umgehen und wie diese Ihre Projekte beeinflussen, können Sie beispielsweise in unserem Modul
„Projektführungskompetenz“ erlernen.
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