07.09.2018 -
Gastbeitrag von Julian Knorr, Official der IAPM International Association of Project Managers und Gründer und Vorstand bei Onestoptransformations:
Schalten Sie in den Driftmodus und vertrauen Sie darauf, dass Sie die Kurve bestmöglich nehmen. In Zeiten der Digitalisierung sollten sich Unternehmen die Motorsportwelt als Vorbild nehmen und sich das Erfolgsgeheimnis der Rallye Fahrer zu eigen machen. Denn wie hat Walter Röhrl (zweimaliger Rallye Weltmeister und Rallye Europameister) so schön gesagt: „Die guten Rennfahrer haben die toten Fliegen auf den Seitenscheiben kleben.“
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07.09.2018 -
Schalten Sie in den Driftmodus und vertrauen Sie darauf, dass Sie die Kurve bestmöglich nehmen. In Zeiten der Digitalisierung sollten sich Unternehmen die Motorsportwelt als Vorbild nehmen und sich das Erfolgsgeheimnis der Rallye-Fahrer zu eigen machen. Denn wie hat Walter Röhrl (zweimaliger Rallye Weltmeister und Rallye Europameister) so schön gesagt: „Die guten Rennfahrer haben die toten Fliegen auf den Seitenscheiben kleben.“
Dieses Credo ist heute aktueller denn je und hält Einzug in die Unternehmenswelt:
Unternehmen und Führungskräfte, die es nicht schaffen, die Geschwindigkeit so stark zu erhöhen, dass sie in das Driften kommen, werden die Kurve deutlich langsamer als driftende Konkurrenten durchqueren. Somit werden diese nicht-driftenden Unternehmen überholt und haben die Fliegen an den Frontscheiben kleben.
Übertragen bedeutet dies: Der Rennfahrer (Führungskraft) muss vollstes Vertrauen in sein Auto (digitale Systeme und Prozesse) und in seine Techniker (das Team im Unternehmen) haben, um mit einer für das Driften ausreichenden Geschwindigkeit in die Kurve zu fahren.
Aber was ist daran neu bzw. was hat sich durch die Digitalisierung geändert?
In einem immer schneller werdenden Markt haben es neue Akteure durch das Nutzen digitaler Potentiale leichter, alteingesessene Unternehmen anzugreifen und – um bei diesem Bild zu bleiben – durch Driften in der Kurve zu überholen. Diese Angriffe können nicht allein durch ein neues, schnelleres Auto (digitale Systeme und Prozesse) abgewehrt werden, sondern nur in Kombination mit großem Vertrauen in die Leistung der Techniker (Team). Hierzu muss die Kultur im Unternehmen dementsprechend geändert werden, damit zunächst eine Basis geschaffen wird, bei der gegenseitiges Vertrauen möglich ist.
Zur Schaffung dieser Basis bedarf es zuallererst einer kulturellen Standortbestimmung des Unternehmens. Denn wer nicht weiß, wo er heute steht, tut sich schwer einen Startpunkt für die Veränderung zu finden. Zudem muss definiert werden, wohin die Reise für das Unternehmen gehen soll. Getreu Seneca: Wer nicht weiß wohin er segeln soll, für den ist kein Wind der richtige.
Nachdem der kulturelle Standort bestimmt wurde, müssen Unternehmen es schaffen, das Silodenken aufzubrechen und eine Organisation und Kollaboration im Netzwerk zu ermöglichen. Diese neu entstandene Art der Kollaboration muss durch eine neue Fehlerkultur (anstatt „wer ist schuld?“ lieber „die Schuldfrage ist egal, wichtig ist, was wir aus diesem Fehler lernen“) angereichert werden.
Wenn diese Art der Netzwerk-Kollaboration und eine offene Fehlerkultur gelebt werden, wird in Projektteams und im gesamten Unternehmen ein immenses Vertrauen aufgebaut und zwar auf allen Hierarchielevels und an allen Schnittpunkten. Führungskräfte müssen ihren Teams Vertrauen entgegenbringen, dürfen aber umgekehrt auch dieses Vertrauen erwarten.
Dieses geschaffene Vertrauen angereichert mit einem Maß an Mut führt dazu, dass Unternehmen das Trägheitsmoment überwinden können und in den Driftmodus kommen.
Das Credo sollte somit lauten: driftandtrust
Autor: Julian Knorr,
Onestoptransformation
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