31.12.2016 -
Entscheidungen zu treffen ist im Projektmanagement etwas Alltägliches. Je nachdem wie komplex ein Projekt ist, müssen zahllose Entscheidungen getroffen werden und es entwickelt sich eine regelrechte Entscheidungsdynamik im Projektverlauf. Eine Entscheidung zu treffen ist dann einfach, wenn alle wichtigen Informationen vorliegen und man genügend Zeit hat, um die Situation von allen Seiten zu betrachten. Häufig ist dies im Verlauf eines kniffligen Projektes aber nicht der Fall. Es treten Situationen auf, in denen nicht klar ist, welche Alternativen bestehen und wie genau die Folgen einer Entscheidung ausfallen können. Gerade in diesen Fällen muss ein Projektmanager einen kühlen Kopf bewahren und trotz aller Widrigkeiten die bestmögliche Entscheidung treffen können.
Weiterlesen »
31.12.2016 -
Entscheidungen zu treffen ist im Projektmanagement etwas Alltägliches. Je nachdem wie komplex ein Projekt ist, müssen zahllose Entscheidungen getroffen werden und es entwickelt sich eine regelrechte Entscheidungsdynamik im Projektverlauf. Eine Entscheidung zu treffen ist dann einfach, wenn alle wichtigen Informationen vorliegen und man genügend Zeit hat, um die Situation von allen Seiten zu betrachten. Häufig ist dies im Verlauf eines kniffligen Projektes aber nicht der Fall. Es treten Situationen auf, in denen nicht klar ist, welche Alternativen bestehen und wie genau die Folgen einer Entscheidung ausfallen können. Gerade in diesen Fällen muss ein Projektmanager einen kühlen Kopf bewahren und trotz aller Widrigkeiten die bestmögliche Entscheidung treffen können.
Das Dilemma der Entscheidungen
Selbst eine wohl durchdachte Entscheidung ist nicht immer leicht zu fällen, denn nur selten macht der Projektmanager mit seiner Entscheidung alle Beteiligten glücklich. Das Ziel – der reibungslose Projektablauf - steht immer im Mittelpunkt der Überlegungen. Im Sinne dieses Ziels muss entschieden werden. Oft kann das Ausbleiben einer Entscheidung verheerende Folgen haben. Generell gilt immer, dass jede Entscheidung so transparent wie möglich allen Projektbeteiligten erklärt werden sollte. Wenn der Projektmanager seinen Standpunkt und die Gründe für seine Entscheidung mit logischen Argumenten untermauern kann, fällt es auch denjenigen, zu deren Ungunsten die Entscheidung getroffen wurde, leichter, sie zu akzeptieren.
Durch und durch logische Entscheidungen?
In einem Kurs für Projektmanager an der Uni und auch bei einer Zertifizierungsvorbereitung lernt man viel über Entscheidungen. Es ist wichtig, diese wissenschaftlichen Grundlagen zu kennen. Dennoch spielt auch die Erfahrung eine gewisse Rolle. Und diese kommt nur mit der Zeit. Schnell wird im Berufsleben und im Projektmanagement klar, dass bei jeder Entscheidung neben den logischen und rationalen Überlegungen auch die emotionale Ebene wichtig ist. Nicht nur der Projektmanager sondern auch alle anderen Beteiligten haben ihre persönlichen subjektiven Ansichten und Emotionen. Im Grunde ist es sinnvoll, sich jede Position anzuhören und auch die teils emotionsgeladenen Erklärungen der Beteiligten miteinzubeziehen. Diese dann durch logische Analysen gegenüberzustellen und trotz der Hitze des Gefechts eine objektive Entscheidung zu treffen, ist keine leichte Aufgabe. Es hilft in diesem Zusammenhang sehr, eine Liste zu machen und mit etwas Abstand die Argumente zu prüfen.
Gibt es ein Muster für Entscheidungen im Projektmanagement?
Leider gibt es kein Geheimrezept, das im Projektmanagement angewandt werden kann, um immer die beste Entscheidung zu treffen. Trotzdem gibt es einige Techniken, die der Projektmanager anwenden kann, um sich ein professionelles Entscheidungsverhalten anzueignen. Es kann helfen, sich als Projektmanager zu vergegenwärtigen, wann wichtige Entscheidungen anstehen. Bei wöchentlichen Besprechungen ist es immer gut, alle Beteiligten regelmäßig darauf hinzuweisen, wann was entschieden werden muss und welche Informationen für das Treffen der jeweiligen Entscheidung vorliegen müssen. So haben die Beteiligten keine Ausrede, wenn eine Entscheidung ansteht. Für den Projektmanager ist es absolut essentiell, sich Entscheidungen nicht von anderen oder gar von der verstreichenden Zeit abnehmen zu lassen. Weisen Sie den Kunden und andere Entscheidungsträger mehrfach darauf hin, wann eine Entscheidung von deren Seite erwartet wird und sorgen Sie immer dafür, dass demjenigen alle Informationen vorliegen. Dies ist eine der Hauptaufgaben im Projektmanagement.
Nicht der Typ für Entscheidungen?
Egal ob Sie ein entscheidungsfreudiger Typ sind oder nicht: Im Projektmanagement müssen Sie Entscheidungen treffen. Es hilft sehr, sich jede Entscheidung bewusst zu vergegenwärtigen, sich die Alternativen vor Augen zu halten, die Konsequenzen zu bedenken und sich vor allem darüber klar zu werden, dass die Folgen einer nicht getroffenen Entscheidung gravierend sein können. Nur wer sich bewusst darüber ist, wie wichtig es ist, eine Entscheidung herbeizuführen, der kann auch mit einer Entscheidung leben, von der sich nach einer Weile herausstellt, dass sie nicht die beste Wahl war. Es kann dem Projekt den Todesstoß versetzen, wenn das Projektmanagement tagelang grübelt und das Projekt in einer Sackgasse steckt, weil Entscheidungen ausstehen. Das Verhalten im Angesicht einer wichtigen Entscheidung hängt auch vom Persönlichkeitstyp ab. Ist der Projektmanager ein Mensch, der gerne Risiken eingeht oder eher jemand, der auf „Nummer Sicher“ gehen möchte. Auf jeden Fall sollte sich das Projektmanagement bewusst sein, dass es die "richtige" Entscheidung nur sehr selten gibt. Es gibt oft viele richtige Entscheidungen und dann noch einige, die etwas weniger richtig sind. Dass eine wirklich komplett falsche Entscheidung getroffen wird, kommt im Verlauf eines Projektes nur selten vor und kann meist von einem kompetenten Projektmanagement verhindert werden. Entscheidend ist es immer, sich verschiedene Standpunkte vor Augen zu führen, die erforderlichen Beteiligten zu hören und auch einmal einen vollkommen Außenstehenden nach der Meinung zu fragen, wenn die Entscheidung wirklich schwerfällt.
« Alle Beiträge