26.10.2018 -
Stress ist sicherlich keinem Projektmanager fremd – und Stress kann in vielen unterschiedlichen Formen auftreten. Hinzu kommt, dass das Stressempfinden von Menschen sehr subjektiv ist. Was der Eine noch entspannt als "gerade etwas viel zu tun" betrachtet, ist für einen anderen vielleicht schon eine Überlastung, die großen Stress verursacht. Zudem muss zwischen gesundem und ungesundem Stress unterschieden werden, denn hin und wieder wirkt etwas Stress auch anspornend und belebend, vor allem im Projektmanagement.
Weiterlesen »
26.10.2018 -
Stress ist sicherlich keinem Projektmanager fremd – und Stress kann in vielen unterschiedlichen Formen auftreten. Hinzu kommt, dass das Stressempfinden von Menschen sehr subjektiv ist. Was der Eine noch entspannt als "gerade etwas viel zu tun" betrachtet, ist für einen anderen vielleicht schon eine Überlastung, die großen Stress verursacht. Zudem muss zwischen gesundem und ungesundem Stress unterschieden werden, denn hin und wieder wirkt etwas Stress auch anspornend und belebend, vor allem im Projektmanagement.
Stress ist Teil des Projektmanagements
Eine Strategie gegen Stress ist die sogenannte aktive Gelassenheit. Bei diesem Ansatz wird davon ausgegangen, dass Stress sich immer im Kopf abspielt und nur davon abhängt, wie man ihn angeht. Wer denkt, er hat Stress, hat Stress und wer nicht denkt, dass er Stress hat, der hat auch keinen. Kann man wirklich seine innere Einstellung so anpassen, dass der Stress am Ende nicht als solcher empfunden wird? Im Projektmanagement sind die Zeiten oft rau. Projektmanager müssen in der Lage sein, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, zu delegieren und den Überblick über das Projekt zu behalten. Es gibt Konflikte unter den Teammitgliedern, unerwartete Anfragen von Kunden, Zeitdruck und technische Überraschungen. Projekte sind komplex – da kann schon mal Stress aufkommen. Widrige Umstände sind eher die Regel als die Ausnahme. Um aktiv gelassen zu bleiben, ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Man muss methodisch vorgehen und ganz bewusst den Stress als einen Faktor des Projektes betrachten, der wie alle anderen auch gemanagt werden muss. Das ist leichter gesagt als getan.
Stress ist menschlich
Stressreaktionen sind vollkommen menschlich. Allerdings entsteht Stress im Kopf und daher kann er auch nur im Kopf reduziert werden. Nur wer über etwas nachdenkt, kann sich darüber ärgern oder deshalb gestresst sein. Alte griechische Philosophen vertraten schon die Ansicht, dass nicht Tatsachen, sondern die Art, wie man Tatsachen betrachtet, uns beunruhigen. Das bestätigt die moderne Stressforschung. Der Gedanke, dass Stress herrscht, ist der eigentliche Stress. Wer seine negativen Gedanken stoppen kann, kann den Stress aufhalten. Es braucht viel Übung, um aktive Gelassenheit zu praktizieren. Man muss sich selbst daran hindern, negative Gedanken zu haben. Trainieren kann man dieses Stoppen der stressverursachenden Gedanken eigentlich nur, indem man in stressigen Situationen gedanklich immer wieder konsequent „Stopp“ sagt und sich aktiv bemüht, so gelassen wie möglich zu bleiben. Übung macht den Meister. Der nächste Schritt besteht darin, seine negativen Gedanken wie Ängste, Sorgen und Panik in positive zu verwandeln. Versuchen Sie, die Katastrophe als Chance zu sehen. Bleiben Sie ruhig und analysieren Sie die neue Situation ganz objektiv. Wie lässt sich diese gestalten, so dass aus ihr doch noch etwas Gutes werden kann? Welche Möglichkeiten eröffnen sich durch die Veränderung? Versuchen Sie, lösungsorientiert zu denken statt sich an Problemen festzubeißen. Auch wenn das zu simpel klingt und fast zu gut, um wahr zu sein, so ist die Strategie doch wirksam, weil zusätzlich das sachliche Befassen mit Lösungswegen und neuen Plänen dazu führt, dass man etwas von seinem Stressempfinden abbauen kann.
Souverän statt gestresst
Vom Projektleiter wird verlangt, dass er auch in stressigen Zeiten souverän auftritt, damit das Team ihn als ruhigen Anker in seiner Mitte sieht. Der Projektmanager muss stets positive Stimmung ausstrahlen und andere motivieren. Das setzt oft eine hohe Selbstbeherrschung voraus, wenn man gerade aufgrund eines hohen Stresslevels selbst kurz vor einer Panikattacke steht.
Damit Sie auf Dauer wirklich ausgeglichen sind und nicht nur so tun als ob, müssen Sie an ihrer inneren Ausgeglichenheit arbeiten. Ein einfacher aber effizienter Tipp ist es, Sport zu treiben. Bei Stress werden im Körper Energie und Adrenalin freigesetzt. Diese müssen abgebaut werden und dazu gibt es keine bessere Methode als Sport zu treiben. Dabei ist Ausdauersport oder ein Besuch im Fitnessclub besser geeignet als Mannschaftssport, denn durch den Wettkampf entsteht neuer Stress.
Die zweite Maßnahme gegen Stress ist bewusste Entspannung. Diese kann in Form von Autogenem Training, Yoga, Tai Chi oder auch Meditation erfolgen. Es gibt zahlreiche Techniken, die jeder für sich selbst ausprobieren muss, denn die Entspannungsmethode muss Ihnen gefallen und zu Ihnen passen, sonst zeigt sie nicht die erwünschte Wirkung.
Auch genug Schlaf ist enorm wichtig, um dauerhaft gelassen zu bleiben. Wer nicht ausgeschlafen ist, hat ein deutlich höheres Risiko, Stress zu empfinden. Ein weiterer Trick für den Kampf gegen Stress ist die tägliche Routine. Wer im Beruf viele Überraschungen und Veränderungen erlebt und diese managen muss, der sollte in seinem normalen Alltag etwas weniger davon haben. Ein strukturierter Tagesablauf kann helfen, weniger Stress im Alltag zuzulassen. Auch regelmäßig Urlaub zu machen und wirklich abzuschalten, ist sehr wichtig. Das Stichwort heißt Work-Life Balance und es kann nicht genug Beachtung finden, vor allem unter Projektmanagern, die auf der Arbeit mit stressigen Situationen zurechtkommen müssen – und sich davon nicht unterkriegen lassen wollen.
In unseren Seminaren behandeln wir auch das Thema Stressmanagement, beispielsweise im Seminar
"Projekte leiten und führen".
Auch im Buch
"Der nackte Projektmanager" von Dr. Roland Ottmann erhalten Sie Informationen zum Thema Stress und den Umgang damit.
« Alle Beiträge