28.03.2019 -
Wenn man sich Lebensläufe ansieht, erkennt man schnell, dass fast jeder Mensch sich selbst als guten Teamplayer beschreibt. Das hängt natürlich auch stark damit zusammen, dass Arbeitgeber diesbezüglich ganz klare Erwartungen an ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben. Sie sollen sich in ein Team gut einfügen. Teamwork ist wichtig, denn wo hat man schon den Luxus, ganz alleine zu entscheiden und ohne Kollegen oder Vorgesetzte zu arbeiten?
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28.03.2019 -
Wenn man sich Lebensläufe ansieht, erkennt man schnell, dass fast jeder Mensch sich selbst als guten Teamplayer beschreibt. Das hängt natürlich auch stark damit zusammen, dass Arbeitgeber diesbezüglich ganz klare Erwartungen an ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben. Sie sollen sich in ein Team gut einfügen. Teamwork ist wichtig, denn wo hat man schon den Luxus, ganz alleine zu entscheiden und ohne Kollegen oder Vorgesetzte zu arbeiten? Im Grunde fast nirgends. Die meisten Menschen würden einen solchen isolierten Arbeitsplatz sicherlich auch nicht als erstrebenswert beschreiben, sondern es eher schrecklich finden, ohne Team und ohne Kollegen zu sein. Wir sind uns also einig: Teamwork ist für die moderne Arbeitswelt essenziell.
Teamwork ist eine Herausforderung
Aber natürlich versteht jeder unter gutem Teamwork etwas anderes. Es gibt grob betrachtet sechs verschiedene Teamtypen, die mal mehr und mal weniger gut zusammenarbeiten. Die Chancen, nur Personen eines bestimmten Schlags innerhalb eines Teams zu finden und damit quasi eine Art Superteam zu genießen, sind eher gering. Als Projektmanager/in liegt es an Ihnen, die unterschiedlichen Team-Typen so miteinander zu verbinden, dass trotzdem das bestmögliche Teamwork möglich ist. Im Idealfall sollten in einem Team die Stärken eines jeden Mitgliedes hervortreten und die jeweiligen Schwächen durch die Stärken der jeweils anderen kompensiert werden. Dazu kommt noch, dass die HR-Abteilung aus Diversität drängt und in jedem Team bevorzugt eine Mischung verschiedenster Personen (Alter, Geschlecht, kultureller Hintergrund, Ausbildungsrichtung etc.) sehen würde oder dies sogar muss. Der Projektmanager bzw. die Projektmanagerin haben also ganz schön Mühe damit, aus dem "bunten Haufen" ein gut funktionierendes Team zu machen. Oft tun sich gerade jüngere Manager/innen schwer, denn an der Universität mussten und konnten sie noch weitgehend alleine ihren Erfolg bestreiten. Sie sind das Teamwork oft nicht gewöhnt.
Typen von Teamplayern
Psychologisch betrachtet gibt es sechs verschiedene Typen von Teamplayern, die natürlich nur selten in ihrer reinen Form auftreten. Die meisten Menschen lassen sich zwischen zwei dieser Typologien einordnen. Diese Typen sind auch mal mehr mal weniger stark ausgeprägt. Es hilft jedem Projektmanager und jeder Projektmanagerin, diese Typen in der Theorie zu kennen um Strategien zu entwickeln, wie man mit ihnen umgehen sollte und wie man sie erfolgreich in ein Team einbinden kann.
Der erste Typ ist der dominante Typ. Personen dieses Typs geben gerne den Ton an, neigen dazu, andere Teammitglieder weniger wichtig zu nehmen, möchten schnell Entscheidungen treffen und das auch meist, ohne die Meinung anderer zu hören. Der dominante Typ kann es nicht leiden, wenn andere nicht so schnell arbeiten wie er selbst. Er ergreift oft das Wort und scheut sich auch nicht davor, Konflikte öffentlich auszutragen. Positiv an ihm ist, dass er das Team voranbringen kann. Negativ ist, dass das Risiko besteht, dass die Ideen und Meinungen der "leiseren" Teamplayer untergehen.
Der zweite Typ ist der ehrgeizige Typ. Erfolgsorientierte Kollegen und Kolleginnen sind oft ehrgeizig, wollen alles wichtige selbst erledigen, halten sich nicht immer an Absprachen und haben im Grunde nur die eigene Karriere im Blick. Hier muss der Projektmanager oft regulierend eingreifen, denn einen Solokämpfer im Team zu haben, kann negative Folgen haben.
Als drittes gibt es die Bürokraten unter den Mitarbeitenden, die stets alle Regeln beachten und Absprachen korrekt einhalten. Diese Mitarbeiter haben immer alle Termine präsent und meist auch eine lückenlose Dokumentation aller Entscheidungen und Absprachen parat. Das kann nützlich sein, wenn es darum geht, Fakten zu prüfen. Als Projektmanager/in aber muss man diesem Typ manchmal in Sachen Flexibilität und Spontaneität unter die Arme greifen, auch um Abläufe zu beschleunigen.
Der vierte Typ wird als Denkertyp bezeichnet. Wer stets grübelt und nachdenkt, ausführliches Arbeiten mag und alle Zahlen und Fakten kennt, zählt wahrscheinlich zu den Denkern. Ein Risiko ist, dass die Denker manchmal einen Anschub brauchen, um ihre Ideen auch verbal einzubringen. Zudem kann zu akribisches Nachdenken und Arbeiten auch in manchen Situationen das Team blockieren. Der Denker und der Bürokrat sind immer dann gute Quellen, wenn es darum geht, einen Faktencheck durchzuführen und etwaige Probleme und Risiken abzuwägen und einzuschätzen.
Typ fünf ist der Typ, der in die Zukunft blickt. Er hat Visionen, kennt alle Ziele und Etappen auswendig und behält oft gut den Gesamtüberblick. Manchmal muss man diese zukunftsorientierten Theoretiker jedoch ein wenig dazu animieren, kleinere und aktuelle Aufgaben ordnungsgemäß und zeitgerecht zu erledigen.
Zu guter Letzt gibt es noch den Teamplayer per se. Dieser Typ ist ein harmoniebedürftiges Wesen, dem ein positives Arbeitsklima über alles geht und das sich ins Zeug legt dafür, dass das Team gut zusammenspielt. Jeder Projektmanager und jede Projektmanagerin müssen sich glücklich schätzen, wenn er oder sie einen oder zwei dieser Menschen in seinem bzw. ihrem Team hat, denn sie dienen oft als Vermittler und als Konfliktlöser.
Teamwork ist für jeden anders
Diese Aufstellung der verschiedene Persönlichkeitstypen im Team zeigt einmal mehr, dass es eine Definition von Teamwork gar nicht geben kann. Jeder sieht das ideale Arbeiten im Team anders. Der eine will delegieren, der andere selbst entscheiden, der dritte möchte in erster Linie Harmonie. Als Projektmanager/in hat man die Aufgabe, die Menschen im Team so anzuleiten, dass jeder seine Aufgabe findet und bestmöglich ausführt. Konflikte sollten schon vorausschauend verhindert werden, was auch durch die richtige Zusammensetzung von Teams oder von Untergruppen in Teams geschehen kann. Es bringt nichts, zwei Menschen zur Zusammenarbeit zu zwingen, bei denen man schon von Anfang an weiß, dass es zu Reibereien kommen wird. Fest steht, dass ein Team meist auch eine gewisse Eigendynamik entwickelt und einen Weg findet zusammen zu arbeiten.
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